Bischof und Weihbischof in Berlin

Marsch für das Leben

BERLIN/REGENSBURG (pdr/sm) – Rund 6000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben am vergangenen Samstag am „Marsch für das Leben“ teilgenommen, der in diesem Jahr in Berlin und in Köln veranstaltet wurde. Zum ersten Mal fanden damit zwei Märsche parallel in zwei Städten statt. 

Veranstaltet wird der „Marsch für das Leben“ vom Bundesverband Lebensrecht e. V. aus Berlin. Die Verantwortlichen setzen sich das ganze Jahr für den Erhalt des ungeborenen Lebens ein. Aus dem Bistum Regensburg reisten zahlreiche Teilnehmer mit einem Bus der Jugend 2000 nach Berlin, um gemeinsam mit Bischof Rudolf Voderholzer und Weihbischof Josef Graf am „Marsch für das Leben“ teilzunehmen. Insgesamt besuchten fünf deutsche Bischöfe die Kundgebung in Berlin. Dies waren neben Bischof Voderholzer Weihbischof Graf aus Regensburg der Augsburger Weihbischof Florian Wörner, der Berliner Weihbischof Matthias Heinrich und der Berliner Erzbischof Heiner Koch. 

Grundaufgabe
jedes Christen 

Der dritte Samstag im September ist im Kalender von Bischof Rudolf immer fest für die Teilnahme am „Marsch für das Leben“ in Berlin reserviert. Gemeinsam mit seinem Weihbischof wollte er wieder ein starkes und deutlich sichtbares Zeichen für den Erhalt des ungeborenen Lebens setzen. Bischof Rudolf ist es jedes Jahr ein großes Anliegen, persönlich in Berlin beim „Marsch für das Leben“ dabei zu sein. Bei der Teilnahme am „Marsch für das Leben“ nimmt der Regensburger Bischof sein „Recht als Staatsbürger in Anspruch, für eine Personengruppe das Wort zu erheben, die selber das Wort noch nicht ergreifen kann. Das sind die Ungeborenen, die vor dem Grundgesetz genauso geschützt werden wie die Geborenen“. Für Bischof Rudolf bedeutet Lebensschutz, „die Würde einer menschlichen Person in all ihren Phasen unabhängig von ihrer ökonomischen, ästhetischen oder sonstigen Qualifizierung hochzuhalten. Und es ist nicht nur mein persönliches Recht, sondern es ist auch die Pflicht als Christ, hier auch meine Position darzustellen“. Mit diesem Engagement könne Kirche auch gesellschaftspolitisch aktiv werden, so der Regensburger Oberhirte. Der Gegenwind bei dieser Veranstaltung zeige für ihn deutlich, dass „wir mit dem Thema Lebensschutz etwas Wichtiges zu sagen haben“. 

Für den Regensburger Weihbischof Josef Graf ist „das Leben ein Geschenk Gottes und somit heilig“. Für ihn ist der Lebensschutz die primäre Aufgabe eines Christen und noch mehr als Bischof. Deswegen sei er sehr gerne nach Berlin mitgefahren, um die mutigen Lebensschützer zu unterstützen. 

Jedes Leben ist
schützenswert

Bei bestem Wetter begrüßte die Vorsitzende des Bundesverbands Lebensrecht Alexandra Linder in Berlin Tausende von gut gelaunten Lebensrechtlern, die aus ganz Deutschland angereist waren. Während einer Liveschalte nach Köln konnte man dort mit den Teilnehmern auf dem Kölner Heumarkt in Kontakt treten. 

„In keinem Land der Welt gibt es einen Nachweis, dass Abtreibung für Frauen irgendeinen psychischen, physischen oder emanzipatorischen Nutzen hat.“ Alexandra Linder sprach in ihrer Eröffnungsrede vor allem über die Missachtung der Frauen und Kinder durch die Abtreibungslobby, denen die Situation der Betroffenen schlicht egal sei. Für eine menschenwürdige Gesellschaft brauche es Schutz, Prävention, Emanzipation, nicht Abtreibung. Dasselbe gelte am Ende des Lebens, wo man Lebensoasen statt assistierten Suizid bereitstellen müsse. Die Vorsitzende des Bundesverbandes Lebensrecht freute sich auch besonders, dass in diesem Jahr wieder so eine große Gruppe aus dem Bistum Regensburg am „Marsch für das Leben“ in Berlin teilnahm. 

Gemeinsam für das Leben 

In Köln, wo sich etwa 2800 Teilnehmer versammelt hatten, sprachen Professor Paul Cullen, Vorsitzender der Ärzte für das Leben, Susanne Wenzel, Vorsitzende der Christ­demokraten für das Leben (CDL), und eine Schwangerenberaterin. In Berlin mit knapp 4000 Teilnehmern hatte der Bundesverband Lebensrecht e. V. zwei ausländische Gäste eingeladen, die über Gesetze zur Euthanasie in Kanada und Abtreibung in den Niederlanden referierten. Außerdem berichtete ein betroffener Vater über seine damalige Situation und Beziehung, die zur Abtreibung des gemeinsamen Kindes geführt hätten. 

Den Schluss der Auftaktveranstaltung vor dem Marsch gestaltete eine große Gruppe der „Jugend für das Leben“. Unter den Teilnehmern befanden sich mehrere Bischöfe und Weihbischöfe. Der Berliner Erzbischof Heiner Koch spendete in Berlin nach der Demonstration gemeinsam mit dem evangelischen Pastor Albrecht Weißbach einen Reise­segen. Angesichts des großen Erfolges und Zuspruchs zu dem erstmals an zwei Orten durchgeführten „Marsch für das Leben“ wird es im nächsten Jahr, am 21. September 2024, wahrscheinlich erneut mindestens zwei Großveranstaltungen gleichzeitig geben.

20.09.2023 - Bistum Regensburg